Mama’s Schonprogramm für schlechte Tage
Mama’s Schonprogramm für schlechte Tage
Du bist Mama? Dann kennst Du sie garantiert.
Es sind schlechte Tage weil…
- Du mit dem falschen Fuss aufgestanden bist und Dich heute irgendwie die kleinste Kleinigkeit nervt, es Dir zu laut, zu hektisch, zu nah oder was auch immer ist.
- Du krank bist oder Du spürst, dass eine Krankheit im Anzug ist.
- Du müde bist aufgrund einer oder mehrerer durchwachten Nächte.
- Du heute ein Stimmungstief hast und Melancholisch oder Antriebslos bist.
- Du vielleicht stark auf Prämenstruelle Strömungen reagierst und die nächste im Anmarsch ist.
- Dein Kind heute irgendwie „neben sich“ steht und anstrengende und herausfordernde Verhaltensweisen zeigt.
- Dein Kind schon länger in einem herausfordernden Entwicklungsschritt steckt und schon seit einiger Zeit viel Geduld, Verständnis und eine extra Portion Liebe von Dir braucht.
- Dein Kind in einer schwierigen Situation steckt in der Schule und auch Dich diese Situation belastet.
- Du so viel Alleine stemmst und Du manchmal nicht mehr weisst, wo Dir der Kopf steht.
- Es in Dir irgendwie unruhig und unzufrieden ist, Du dafür jedoch den Grund nicht so recht kennst.
Ja, es gibt viele Gründe für einen schlechten Tag und Unzählige mehr!
Ich finde es wichtig, dass Du Dich hinterfragst, ob es ab und zu ein schlechter Tag ist oder ob das doch regelmässig und manchmal auch über längere Zeiträume so ist.
Ist es doch regelmässig und über längere Zeiträume, dann empfehle ich Dir sehr, dass Du kurz innehältst. Sei mal ganz ehrlich zu Dir und beginne vielleicht mal aufzuschreiben, wann Du einen guten und wann Du einen schlechten Tag hast. Was für Gedanken gehen Dir an schlechten Tagen durch den Kopf? Was für Sätze und Wörter? Wie gehst Du an diesen Tagen mit Dir selbst und mit Deinen Liebsten um? Weisst Du, was Du verändern kannst um mehr zufriedene Tage zu haben? Um mehr in Deine Mitte zu kommen? Wenn nicht, magst Du vielleicht mal in ein Coaching oder eine Beratung gehen und dies für Dich herausfinden? Verharre nicht in schlechten Zuständen, oft halten Menschen viel zu lange solch ungute Zustände aus. „Ich bin ja stark, ich habe es ja im Griff, so schlimm ist es nicht“ – etc. sind alles nur Gedanken um das was ist runter zu spielen. Du und Deine ganze Familie habt es verdient, dass Du zufrieden bist und dass es Dir gut geht! Nimm Dich bitte ernst. Zu oft höre ich von Mama Burn Outs, Depressionen oder beobachte super lustlose Mütter. Und ich wünsche Dir und mir, dass mehr Menschen sich früher ernst nehmen. Gefühle, Körpersymptome etc. können anstrengend sein, doch bin ich überzeugt, dass sie Botschaften für uns in sich tragen. Die Frage ist – hören wir hin?
Du hast nur ab und zu einen schlechten Tag? Und doch fragst Du Dich, wie Du diese Tage über die Runde bringst mit möglichst wenig Ärger mit den Kindern? Denn Du weisst aus Erfahrung, dass die Kinder super feine Antennen haben und sie meistens schon vor Dir merken, wenn Du einen schlechten Tag hast, sie dann auch komisch werden und es gerne in einem Desaster für alle Seiten endet? Das ist eine spannende Frage, die Du Dir da stellst. JA, es geht friedvoll durch solche schlechten Tage! Es gibt hier so einige Möglichkeiten dafür. Ich empfehle Dir unbedingt,
Dein Mama Schonprogramm für schlechte Tage!
Dies kann sein…
- Überprüfe das Wort „schlechte Tage“. Sind es schlechte Tage? Oder sind es eigentlich sinnvolle Tage? Vielleicht zeigen sie Dir, dass es heute Zeit ist, dass Du Dich um Dich selbst kümmerst? Dass Du liebevoll mit Dir sein darfst? Kannst Du das Wort schlechte Tage durch hilfreiche Tage ersetzen? Ja, ist ein Wortspiel. Aber auch eine Haltung. Alles was wir von uns weg stossen und nicht haben wollen, das kommt zurück. Immer, irgendwie. Deshalb heisst hier das Schlüsselwort „Integration“, wie auch bei den Gefühlen.
- Überlege, was Du heute vorallem brauchst: Rückzug und Zeit für Dich oder Gesellschaft und Ablenkung (Devise: Mich nähren ist das oberste Gut)? Du kennst solche Tage bestimmt von früher. Was hast Du gemacht, bevor Du Mama wurdest um Dich wieder auszugleichen und in Deine Mitte zu bringen? Gibt es dafür eine Variante, die auch mit Kind möglich ist? Darf das Kind irgendwo liebevoll betreut werden?
- War es ein Schwatz mit einer Freundin: Kann spontan eine Freundin zum Kaffee vorbei kommen? Oder läuft Ihr gemeinsam mit den Kinderwagen eine Runde um schwatzen zu können? Mag eine Nachbarin für eine Stunde Dein Kind nehmen und Du telefonierst in Ruhe?
- War es eine Shopping Tour: Kannst Du mit Deinem Kind in einen einzelnen Laden gehen und Dich dort inspirieren lassen? Gibt es ein Kinderhüeti in einem Shoppingcenter und Du gehst eine Stunde alleine durch die Einkaufsläden?
- War es die Natur: Kannst Du mit Deinem Kind in den Wald, an den See, an den Fluss, in eine Blumenwiese zum Blumen pflücken, an einen Teil Kaulquappen oder Mölche fangen und frei lassen oder sonst was wo Du die Möglichkeit hast, Dein Kind SEIN zu lassen und selbst ins SEIN zu kommen?
- War es der Sport: Gibt es eine Möglichkeit, den Sport gemeinsam mit Deinem Kind zu machen? Z.B. Joggen mit Kinderwagen? Joggen und das Kleinkind auf dem Kickboard dabei ab und zu anschubsen? Ins Fitnesscenter und dort das Kind für 1 Stunde in die Hüeti geben?
Vor einiger Zeit fragte ich mal in der Facebook Gruppe „Mit Kindern wachsen“ von Sandra Burri und Elternkind.ch nach, was die Frauen so täten, an schlechten Tagen.
Hier ein paar weitere Ideen für Dein persönliches Mama Schonprogramm
- Die Kinder einer Bekannten mit eigenen Kindern bringen, so dass sie gemeinsam spielen können.
- In den Wald oder in die Natur.
- Ein warmes Bad und die Gedanken Revue passieren lassen.
- Fenster auf und bewusst ein paar Mal ein und ausatmen.
- Innerlich auf 10 zählen und atmen.
- Sport im Freien.
- Sauna.
- Telefonieren mit einer Freundin.
- Film, Serie etc. schauen.
- YouTube Filme von lässigen Komikern sehen.
- Eine Tasse Tee liebevoll zubereiten und geniessen.
- Aroma-Öle zur Stimmungsaufhellung einsetzen.
- Sich selbst eine Fussmassage machen.
- Eine geführte oder nicht geführte Meditation machen.
- Essen mal vom Pizzakurier kommen lassen.
- Ein kraftvolles Mantra innerlich aufsagen.
- Erinnerungen an kraftvolle, schöne Zeiten aufleben lassen.
- Einen Kraftstein in die Hosentasche nehmen.
- Einen Song zur Selbstliebe singen. Z.B. dieses Lied „Ich bin ich“ von Christina Wiesner Sonnenbaum, welches ich so kraftvoll finde. https://www.youtube.com/watch?v=ec7fHxNoVmM&feature=youtu.be
- FastFood aufstellen wie z.B. HotDog. Du kannst diese ja noch mit etwas rohem knackigem Gemüse aufpimpen.
- Den Haushalt und die ToDo’s sein und stehen lassen.
- Eine halbe Stunde schlafen.
- Mit den Kindern in den Zoo, auf eine Bootsfahrt oder sonst einen Ausflug.
- Grosseltern oder liebe Freunde um eine Auszeit fragen und die Kinder liebevoll wo anders betreuen lassen.
- Singen (mit oder ohne Kinder. Aber unbedingt Musik, die der eigenen Seele gut tut.).
- Tanzen.
- Yoga, Pilates, Qigong, Workout etc. Zuhause vor dem Fernseher oder YouTube.
- Den Partner bitten, etwas früher nach Hause zu kommen und dann draussen eine Runde alleine spazieren, etwas trinken gehen mit einer Freundin, zum Sport etc.!
- Die Kinder ausnahmsweise mal länger Fernsehen oder Gamen lassen.
Es gibt natürlich noch ganz viele Ideen mehr. Wie sieht Dein Schonprogramm aus oder das einer Freundin? Lass es uns wissen, ergänze in den Kommentaren. Ich freue mich schon auf Deine Ideen!
Sei vorbereitet
Ich finde es wirklich super, für solche Tage vorbereitet zu sein. Denn manchmal schlagen sie zu. Bämm! Wie aus dem Nichts! Und dann kommt da auch sowas wie das Nichts oder ein tiefes Loch. Eine unangenehme Leere, eine grosse Traurigkeit, ein intensiver Ärger, eine heftige Angst. Und dann kann Dich das für den Moment ratlos und hilflos machen. Es überrollt Dich und Du hast überhaupt keinen Kopf für Ideen in diesem Moment. Wie wäre es deshalb mit einer Notfallliste? Eine Liste für Dein persönliches Schonprogramm für schlechte Tage? Dann kannst Du nur drauf schauen und Dir etwas davon heraus picken. Zugänglich, auch wenn Dein logisches Grosshirn gerade einen auf Abwesend oder auf Sparflamme macht, dafür Dein limbisches System super aktiv ist.
Ganz wichtig ist, dass Du an diesen Tagen die innere Messlatte herunter setzt. Denn diese ist oftmals das einzig wirkliche Hindernis an solchen Tagen. Deshalb wird eben KEIN Schonprogramm eingesetzt. Solche Tage werden als persönliche Schwäche angesehen, als Versagen, als „es nicht im Griff haben“, als Looser, als Minderwertigkeitsgefühl. Und all das willst Du nicht sein, dafür bist Du zu stolz, zu gut, zu ehrgeizig, zu anspruchsvoll, was total verständlich ist. Da kommen Scham- und Schuldgefühle hoch, Wut oder Trauer über die eigene „Unvollkommenheit“, Angst vor diesem scheinbar riesigen Problem. Aber Liebe Mama, Du sitzt an diesen Tagen schon in der Minderwertigkeit. Du brauchst nicht noch einen mit Deinen Ansprüchen und Vorwürfen oben drauf zu packen! Darum, nimm Dich ernst, solche Tage wollen Dir etwas sagen. Du darfst Dir jetzt gut schauen, nach dem Motto #Mamaschauzudir! Das soll an solchen Tagen Dein oberstes Gebot sein. Nur wenn Du Dir gut schaust, lernen Deine Kinder, wie das geht. Das ist praktizierte Selbstliebe und fördert einen gesunden Selbstwert. Und wünschen sich nicht genau das ALLE Mütter und Väter für ihre Kinder? Dass sie sich selbst lieb haben, einen guten Selbstwert besitzen, ihre Ressourcen kennen und diese ernst nehmen? Wer sich selbst, seine Ressourcen und Bedürfnisse dauernd übergeht, den holt der Bumerang wieder ein. Es zeigt sich dann in körperlichen oder psychischen Symptomen oder heftigen und unkontrollierbaren Gefühlsausbrüchen (Angst, Wut, Trauer, Depressionen, chronische Rückenschmerzen, Migräne etc.) wieder.
Welche Stimme spricht in Dir? Bist Du mit Dir unfreundlich, kommt diese Stimme irgendwann auch zu Deinen Liebsten. Und Du fragst Dich dann vielleicht, wieso Du jetzt so abwertend, so gereizt, so unfreundlich reagierst. Kein Wunder, wenn es schon den ganzen Tag in Dir selbst so spricht. Oder?
Wie gehst Du an solchen Tagen respektvoll mit Deinen Kindern um?
Vielleicht hast Du an solchen Tagen das Bedürfnis, Dich „einzuigeln“, Dich in Deine „Bärenhöhle“ zu verziehen, Dich in Deinem „Maulwurfsloch“ zu verstecken. Bisher hat das auch wunderbar geklappt, das war eine gewaltfreie, friedvolle Methode um solche Tage in Gesellschaft zu „überstehen“. Seit Du Kinder hast, wirkt das aber nicht mehr? Denn Deine Kinder spüren mit ihren feinen Antennen, dass etwas nicht stimmt. Sie fühlen, dass Mama sie aus ihrer Welt gerade ausschliesst und alleine sein möchte. Dies wiederum wirft viele Kinder aus ihrer Mitte (und die gefühlsstarken oder hochsensiblen Kinder speziell doll), sie fühlen sich nicht mehr zugehörig, minderwertig und schuldig. Leider liegt das Schuldgefühl in der Natur der Kinder, sie denken sofort, dass sie die Schuld an einer Situation tragen. Je nachdem, wie intensiv ein Kind solche eigenen Gedanken und die daraus resultierenden Gefühle erlebt, kann an solchen Tagen ein heftiger Negativkreislauf entstehen. Dieser endet gerne in einem Fiasko und ein kleines Familiendrama entsteht. Das macht Dich wiederum ratlos, da Du ja bloss versuchst, friedfertig solche Tage über die Runden zu bekommen. Deshalb ist hier das Zauberwort:
KOMMUNIKATION!
Teile Deinen Kindern, dem Partner, Deinen Liebsten sobald wie möglich mit, dass es Dir heute nicht gut geht, dass Du etwas neben Dir stehst, von der Rolle bist! Du brauchst auch gar nicht weiter erklären wieso, wenn Du nicht magst, denn das ist Deine persönliche Sache. Und sag speziell den Kindern UNBEDINGT, dass das NICHT ihre Schuld ist und sie nichts dafür können, dass es auch nichts mit ihnen zu tun hat. Es sei allein Deine Sache, Du übernimmst die Verantwortung für Dich selbst und für Deine Stimmung. Du kümmerst Dich heute darum und seist deshalb vielleicht etwas stiller als sonst, etwas gereizter als sonst etc.! (Bitte nicht als Entschuldigung brauchen um Dir dann keine Mühe zu geben. Natürlich gibst Du Dir Mühe, auch heute mit Deinem Umfeld respektvoll und würdevoll umzugehen.). Vielleicht kannst Du Deine Kinder sogar noch darauf aufmerksam machen, was Dir heute gut tun würde, wie sie Dich unterstützen können. Das lieben sie je nach Typ nämlich, wenn sie aktiv etwas helfen können. Z.B., indem sie etwas alleine draussen spielen, heute speziell leise sind, sie Dir eine Umarmung und Kuscheleinheit schenken, sie Dich darauf aufmerksam machen wenn Du unfreundlich wirst etc.! Ihr werdet sehen, diese Kommunikation schafft INTEGRATION pur! Dein Umfeld fühlt sich informiert, zugehörig, geliebt und braucht keine Liebesbestätigung über Fehlverhalten zu suchen. (mehr zu Fehlverhalten liest Du hier.)
Liebe Mama!
Du hast eine unglaublich herausfordernde, kräftezehrende, intensive, schöne, liebende, nährende, und wertvolle Aufgabe! Nämlich begleitest Du wundervolle Geschöpfe und zarte Seelen auf ihrem Lebensweg. Das ist kein kurzer Sprint, das ist ein Marathonlauf. Und vergleiche Dich NIEMALS mit anderen Müttern! Denn Du weisst nicht, wie es wirklich in deren 4 Wänden aussieht. Du siehst immer nur einen Teil von anderen Menschen. Das ist der Teil, den die Menschen von sich zeigen möchten. Wir sind alle tolle Zauberkünstler und Schauspieler, ungewollt, unbewusst.
Achte auf Dich, zolle Dir Wertschätzung und Anerkennung, Liebe Dich in Deinem ganzen kraftvollen Wesen. Du bist wundervoll! Du bist ein „Freedom Worker“ in Deinem eigenen Familienkreis und Deine Aufgabe ist unbezahlbar, auch wenn Du sie quasi Gratis machst und dafür noch einiges an Kritik und „Gemotze“ von Deinen Kindern erntest! Sei stolz, Du wundervolle Frau, Du Mama, Du Seele!
Herzliche Grüsse
Céline
Individualpsychologisches Coaching für Eltern
Ps: Hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, ob Du vielleicht eine gefühlsstarke oder hochsensible Mama bist? Wenn ja, kennst du dieses Angebot? https://elternkind.ch/wp-admin/post.php?post=5323&action=edit. Es könnte genau das sein, was Dir und damit auch Deiner Familie gut tut!
Du hast das Gefühl, dass Du ein Gefühlsstarkes Kind zu Hause hast? Dann könnte diese Buchrezension Dich interessieren. Zudem habe ich ein Coaching Angebot um Dich mit Deinem gefühlsstarken Kind zu begleiten.
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