Tschüss Einstellung Arbeit ist das höchste Gut

„Arbeit ist das höchste Gut“ – in wie vielen Köpfen ist dieser Satz noch gegenwärtig? Vielleicht in einer anderen Form, aber wenn er nicht so intensiv vorhanden wäre, dann gäbe es wohl nicht so viele Burn-Outs, Depressionen und unzufriedene Menschen. Ich möchte die Arbeit nicht verteufeln. Auf keinen Fall. Sie ist nicht nur wichtig, damit wir ein Dach über dem Kopf haben, sie ist auch ein Antrieb, ein Motor und der soll Platz haben. Und dass dieser Platz in der Nachkriegsgeneration, die für den kompletten Wiederaufbau sorgen musste so gross war, das ist auch OK und macht Sinn.

Aber in meinem Kopf möchte ich diesen Satz nicht mehr. Ich habe den Satz ganz bewusst verabschiedet. Neu steht dort „Mich nähren ist das oberste Gut“. Das heisst jetzt nicht, dass wir egoistisch sein sollen. Nein, überhaupt nicht. Aber nur, wenn wir genährt und aufgetankt sind, dann können wir uns in die Gemeinschaft positiv einbringen. Unsere Kinder halten, ihnen unsere Liebe und unsere Kraft schenken und mit lieben Menschen in Beziehung sein. Die Arbeit mit Freude für die Gemeinschaft tun.

Um mich zu nähren reichen oft schon kleine Dinge. Es ist mal die kurze 10Min. Meditation nach dem Mittagessen, ein Treffen mit einer lieben Freundin, Blumen pflücken mit meinen Kindern, eine Umarmung mit meinem Mann, einen Podcast hören der mich inspiriert, und, und, und.
Und heute war es eben ein kleiner Abendspaziergang. Ein Spaziergang, bei dem ich die Kraft der Rapsfelder geniessen durfte; die Vögel zwitschern hörte; dem Dachs beim Überqueren der Waldstrasse zugeschaut habe; den Vollmond bewundern durfte und einfach meinen Gedanken und Gefühlen gelauscht habe. Und ich fühle mich reich, genährt, gestärkt und freudig auf den nächsten Tag, genussvoll im Leben.

Ja, auch als Eltern haben wir die Möglichkeit, uns täglich zu nähren. Die Zeit ist knapper, da mehr Bedürfnisse ihren Platz finden möchten. Umso wichtiger, dass wir uns kleine Plätze der Nahrung schaffen.

Wo und wie tankst Du auf? Gibst Du dem „Dich nähren“ täglich einen Platz?

Herzliche Grüsse an diesem wundervollen Vollmondabend,
Céline

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